Wie kommt aus einem Ei ein Küken? Diese Frage beschäftigt nicht nur unsere Zweitklässler, sondern auch ihre Klassenlehrerinnen Anne Breimann, Ulrike Don und Jutta Osterhoff‐Wacker. Um mit den Kindern gemeinsam zu erleben, wie aus einem Ei ein Küken wird, suchten sie nach einem Weg, eine Brutmaschine in die Schule zu holen. Zum Glück hörten sie von der Rütgers‐Stiftung, der die Förderungnaturwissenschaftlicher Projekte am Herzen liegt.
Ein Förderantrag bei der Rütgers‐Stiftung hatte Erfolg: Der Anschaffung einer Brutmaschine und einerAufzucht‐Box für die Küken und dem Start des Projekts "Vom Ei zum Küken" stand nun nichts mehr im Wege. Dank einer langjährigen Kooperation mit Herrn Werner Schmülling und Herrn Heinz Imort vom Marler Rassegeflügelverein "Steinern Kreuz" konnten am Dienstag, den 24.4.2007 dreißig befruchtete Eier in den Brutapparat gelegt werden. Das neue elektronische Brutgerät sorgt nicht nur automatisch für die erforderliche Brutwärme von 37,6 Grad, sondern hält auch die Luftfeuchtekonstant. Es musste stets dafür gesorgt werden, dass die zuleitende Wasserflaschesorgfältig mit Wasser nachgefüllt wird. Nach einer Woche durchleuchteten Herr Imort und Herr Schmülling die Eier und mussten leider 23 unbefruchtete aussortieren. Immerhin verblieben uns noch 7 Eier im Brutkasten.
An den folgenden Tagen passierte nicht viel, außer dass die Eier durch dieWendeautomatik des Brutgeräts einige Male am Tag gedreht wurden. Das muss sein, sonst würde der Keimling an der Schale festkleben. Am 18. Tag stellte Herr Schmülling die Wendeautomatik ab und setzte die Eier von der Wendehorde auf die Schlupfhorde. Zur großen Begeisterung der Kinder hörten sie am 20. Tag schon ab und zu einkräftiges Piepsen. Mittags war aber noch kein Ei angepickt. Nun war die Spannung auf dem Höhepunkt! Viele Kinder nahmen sich vor, am nächsten Morgen besonders früh aufzustehen, um ganz früh in der Schule sein zukönnen.
Am Mittwoch, den 16.Mai 2007, gegen 11 Uhr zwängte sich vor den Augen vieler interessierter Kinder das erste Küken aus dem Ei. Noch feucht und ganz hilflos lag es erschöpft im Brutkasten. Am Mittag waren es bereits 2 munter piepsende Flaumbällchen. Am Nachmittag des gleichen Tages befreiten sich die restlichen Küken aus ihrer Schale. Als die Federn getrocknet waren, war es an der Zeit, die Küken aus dem Brutgerät herauszunehmen. Eine geräumige Aufzucht‐Box, ebenfalls von der Rütgers‐Stiftung gespendet, stand schon bereit und so zogen die Küken in ihr neues Zuhause. Die Kinder konnten selbst sehen, dass man Hühner zu Recht Nestflüchter nennt, denn sehr schnell bedienten sie sich am bereitgestellten Futternapf und nahmen auch dankbar das frische Wasser auf. Unter der künstlichen Glucke, einer Kunststoffhaube, die mit einer Wärmelampe bestückt ist, fühlten sie sich gleich sehr wohl. In Windeseile verbreitete sich in der Schule die Nachricht von dem niedlichen "Nachwuchs" und sie hatten jeden Morgen zahlreiche interessierte Besucher.Nach 10 Tagen, in denen sie von den Kindern fürsorglich betreut wurden,fanden sie unter Mithilfe von Herrn Schmülling und Herrn Imort ein neues Zuhause unter ihresgleichen.
Laut einem Beschluss der Lehrerkonferenz soll das Brutprojekt jedes Jahr in den 2. Klassen durchgeführt werden.
Aktuelle Berichte dazu finden Sie immer unter "Schulleben aktuell".